Frühlings Buddha Bowl á la Waldviertel … perfekt für den #tierfreitag

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Frühlings Buddha Bowl á la Waldviertel

Ich liebe Essen in Schüsseln! Kein Wunder, kommen doch die meisten wirklich guten Sachen in Schüsseln oder kleinen Schalen daher. Suppen, Eintöpfe, Eis (!), usw.

Ihr wisst doch sicher, was ich meine – oder?
Außerdem eignet sich so eine Mahlzeit aus einer Schüssel perfekt dazu um beim Essen gemütlich auf der Couch zu sitzen, schön eingekuschelt und sich dabei vielleicht auch noch seine Lieblingsserie anzuschauen.
Noch dazu mag ich Gerichte, die ich mit Stäbchen essen kann. Auch wenn es manchmal zu einer Herausforderung wird, auch den letzten kleinen Krümel mit diesen aufzuputzen.
Meine Liebe zu Stäbchen hat schon sehr früh begonnen und ich habe sie wohl irgendwie meinem Opa zu verdanken.
Denn ganz, ganz früher, als ich noch sehr jung war, hatte mein Opa einen „Stammchinesen“ (neben seinem Stammbeisl, Stammwirtshaus, Stamm…., was auch immer – mein Opa war ein lebender Lokalführer) bei uns im Grätzl in Wien.

Daher wurden viele unserer Familienzusammenkünfte bei eben jenem „Chinesen“ abgehalten. Hierzu hat mein Opa immer schon Tage vorher eine Pekingente bestellt, in meiner Erinnerung war das die beste Pekingente, die ich bis heute gegessen habe.
Und als Kind war es für mich natürlich eine besondere Verlockung, immer mit Stäbchen zu essen, auch wenn das anfangs ganz schön schwierig war. Aber es wurde einfacher.

Mein Opa hat eigentlich nie mit Stäbchen gegessen, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. Nur einmal, viele Jahre später, als er ein neues Sushi-Lokal entdeckt hatte, ließ er sich dazu hinreißen.
Denn als Teenager wollte ich schon immer mal Sushi essen gehen (ich war da wirklich ein Spätzünder), gerade zu der Zeit als die ersten Running-Sushi Lokale in Wien ihre Pforten öffneten.
Als lebender Lokalführer hat mein Opa natürlich auch ein solches ausfindig gemacht. Aber keine der heute üblichen großen Ketten mit Einheits-Sushi, sondern ein kleines, intimes Lokal im 19. Wiener Bezirk. Leider gibt es dieses heute nicht mehr. Schade, denn dort wurde Qualität noch groß geschrieben und es gab auch diverse nicht so bekannte Variationen sowie andere großartige Gerichte aus der japanischen Küche.
Das Lokal war klein und eng. Den meisten Platz hat das Laufband eingenommen, in dessen Mitte der Sushi-Meister stand. Und obwohl er kein Wort Deutsch sprechen konnte, hat er immer wunderbar alle Gäste unterhalten und ihnen auch mal die eine oder andere Spezialität hergestellt, auch wenn diese nicht auf der üblichen Karte stand.
Und irgendwie hat dort mein Opa das erste (und einzige) Mal versucht, mit Stäbchen zu essen. Nach etlichen Versuchen, welche eher von bescheidenem Erfolg waren, hat er sich darauf verlegt sein Essen einfach aufzuspießen. Es wurde ihm verziehen – immerhin hat er es sehr charmant gemacht.

Ach ja: obwohl mein Opa dieses Sushi-Lokal gefunden hat, hat er nie Sushi oder Maki gegessen und auch nichts Anderes mit rohem Fisch, denn das war ihm mehr als suspekt. Er ist trotzdem satt und zufrieden gewesen. Denn am meisten hat es ihm Freude bereitet, wenn wir alle Freude am gemeinsamen Essen hatten.
Ich war danach noch selbst jahrelang Stammgast in diesem Lokal und habe dessen Schließung mit großer Wehmut aufgenommen.

Aber nun zurück zu meiner Buddha Bowl. Denn diese eignet sich perfekt um so gut wie jedes Gemüse, das gerade Saison hat, in einer Schüssel zu vereinen.
Ich habe hierfür vieles aus meinem Ernteanteil (wunderbares Gemüse der CSA Kamptal, aber dazu erzähle ich euch demnächst mehr) verwendet.
Lediglich die Zucchini habe ich zugekauft. Auch wenn diese noch nicht unbedingt Saison hat, bekomme ich jeden Frühling unbändigen Gusto auf diese – also musste sie unbedingt noch dazu!
Als Unterlage habe ich diesmal Einkornreis genommen. Diesen liebe ich, weil er so nussig und cremig ist und trotzdem noch ordentlich Biss hat. Aber ihr könnt genauso gut Rollgerste oder auch Vollkornreis nehmen. Auch Sobanudeln eignen sich hervorragend dafür. Hier könnt ihr kreativ werden, genauso wie beim Gemüse.
Als einzige Konstante will ich euch das Miso-Tahini-Dressing ans Herz legen. Es gibt dem ganzen noch den letzten Pfiff!

Waldviertler Buddha Bowl im Frühling

Frühlings Buddha Bowl à la Waldviertel mit lauwarmem Miso-Tahini-Dressing

2 großzügige Portionen

1 Häferl Waldviertler Einkornreis
1 Gartenzwiebel
1 daumengroßes Stück Ingwer
1 Knoblauchzehe
2 EL Sojasauce
500 g frischer Spinat; grobe Stiele entfernen
1 Zucchini
1 Bund Radieschen (hatte ich schon frisch aus meinem Ernteanteil)
8 Cocktailparadeiser
4 EL Sesam

Miso-Tahini-Dressing

2 EL Tahini
1 EL (großzügig) Gerstenmiso
Saft von 1 Zitrone
¼ l heißes Wasser
schwarzer Pfeffer

1.) Als allererstes wird der Waldviertler Einkornreis gekocht. Hierzu 1 Häferl Einkornreis auf zwei Häferl Wasser mit einer Prise Salz zum Kochen bringen und bei geringer Hitze für ca. 18 Minuten köcheln lassen, bis kein Wasser mehr im Topf ist.

2.) Die Zucchini in ca. 1 cm große Würfel schneiden und in einem großen Wok oder einer Pfanne mit etwas Olivenöl für ca. 3 Minuten anrösten, zum Schluss leicht salzen. Aus dem Wok nehmen und abgedeckt zur Seite stellen.

3.) Jetzt den Spinat gut waschen und die gröbsten Stiele entfernen. Die Zwiebel schälen und fein würfeln, ebenso den Ingwer (diesen aber viel feiner würfeln). Den Wok wieder erhitzen und die Zwiebel- und Ingwerwürfel mit einem Schuss Olivenöl glasig anschwitzen. Den Spinat abtropfen lassen und zusammen mit 2 EL Sojasauce in den Wok dazugeben. Einen Deckel aufsetzen, den Spinat bei mittlerer Hitze zusammenfallen lassen und für ca. 5 Minuten dünsten.

4.) Die Radieschen und Paradeiser waschen und vierteln und zur Seite stellen.

5.) In der Zwischenzeit auch den Sesam in einer kleinen Pfanne, ohne Zugaben von Öl, bei mittlerer Hitze goldbraun anrösten. Immer wieder schwenken und gut aufpassen, dass die Sesamkörner nicht verbrennen (zum Schluss geht alles sehr schnell). Sobald sie goldbraun sind gleich aus der Pfanne nehmen, sonst rösten sie noch nach.

6.) Für das Miso-Tahini-Dressing zuerst in ein ausgewaschenes Marmeladeglas die Zitrone pressen (ohne Kerne), danach 2 EL Tahini und einen großzügigen EL Misopaste dazugeben. Mit ¼ l heißem Wasser aufgießen und noch mit etwas frischgemahlenem schwarzen Pfeffer würzen. Gut umrühren und das ganze etwas überkühlen lassen.
Sobald ihr euch beim Anfassen nicht mehr die Finger verbrennt fest zuschrauben und gut durchschütteln. Aufschrauben und für später zur Seite stellen.

7.) In zwei große Essschüsseln zuerst den gekochten Einkornreis schichten, danach obenauf, jede Zutat getrennt, den gedünsteten Spinat, die Zucchiniwürfel, die Radieschen- und die Paradeiservierteln aufteilen. Mit dem gerösteten Sesam bestreuen und mit dem inzwischen lauwarmen Dressing beträufeln. Fertig!

xoxo

 

 

 

Noch mehr Rezepte und Gedanken zum #tierfreitag könnt ihr übrigens in der Sammelstelle finden:

tierfreitag

4 Kommentare

  1. Tolles Rezept, habe es heute nach“gekocht“.
    Sah zwar nicht ganz so gut aus wie auf deinem Foto aber es war lecker!
    Liebe Grüße, Florian von http://www.smartxdesign.at

  2. Sieht wirklich super aus. Vor allem das farbenfrohe Gemüse macht sich optisch und bestimmt auch geschmacklich ausgezeichnet.

  3. oh!!!
    1. eine schöne Familiengeschichte und 2. gefällt mir das Rezept!! Welche Misopaste nimmst du bzw. woher, ich bin da ein bisschen vorsichtig, denn die Zutatenliste ist oft äh lang…
    lg

    • Hallo Friederike 🙂 vielen Dank, ich freue mich immer wenn ich alte Familienerinnerungen hervorkramen kann… Und wegen der Misopaste gehst du am besten in einen Bioladen. Hier in Krems kann ich Evi Naturkost empfehlen, die haben ein gutes Sortiment. In Wien natürlich Denn’s Biomarkt.
      Bei Misopasten usw. greife ich gerne zur Marke Arche. Hier bei diesem Rezept habe ich zum Beispiel Onozaki Gerstenmiso von Arche genommen – hier ist nichts drinnen, was nicht drinnen sein sollte.
      LG Nikky

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